Mai 2006 www.initiative.cc

Trau keinem Drucker
Und als Zugabe eine kleine Geschichte einer Pizzabestellung im Jahr 2015

Wenn man von Überwachung und Spionage spricht, wird man schnell in die Ecke der Verschwörungstheoretiker gestellt. Nur Wenigen ist bewusst, wie gläsern und leicht überprüfbar wir alle sind. Schon mit einem Handy lassen sich vollkommene Profile des Benutzers erstellen, und ein exaktes Bewegungsbild erstellen. Überwachungskameras, RFID Chips, Scheckkartenzahlungen, Mailverkehr, elektronischer Krankenschein und vieles mehr stellen Daten von Menschen für "neugierige Dienste" zur Verfügung.

"Ich habe nichts zu verbergen, denn ich tu ja nichts Böses" könnte man nun antworten. Das ist richtig, stellt sich nur die Frage, wer entscheidet was gut oder böse ist. Wer z.Bsp nicht die Kriege der USA unterstützt, ist anscheinend schon ein Terrorist. Die Vergangenheit und die Gegenwart ist voll von Beispielen, wie man unliebsame Zeitgenossen los werden wollte und will. Es gibt ja inzwischen bessere Methoden als den Scheiterhaufen, auf dem sicher viele Andersdenkende ihr Leben lassen mussten.

Der erste Abschnitt zeigt hier als kleines Beispiel, wie Ausdrucke von Druckern kodiert sind.
Der zweite Abschnitt ist eine lustige Geschichte aus einer "fiktiven" Zukunft.

Gesprächige Farblaserdrucker

Erster Identifikationscode entschlüsselt - 19.10.2005

Aufgrund zahlreicher eingesandter Testausdrucke ist es der Electronic Frontier Foundation (EFF) gelungen, den von Farblaserdruckern des Typs Xerox DocuColor fast unsichtbar auf Ausdrucken angebrachten Identifikationscode zu entschlüsseln.

Die Farblaserdrucker der DocuColor-Serie drucken auf Ausdrucken mehrfach eine 15 mal 8 Punkte umfassende Matrix winziger gelber Punkte auf einer Fläche von 2,5 mal 1 Zentimeter, die innerhalb des Ausdrucks mehrfach wiederholt wird, aus. Die Matrix ist dabei parallel zum Rand des Papiers ausgerichtet und ihre mit etwas Abstand gedruckten Wiederholungen verschieben sich innerhalb der Seite. Die Matrix enthält 14 Werte zu jeweils 7 Bit und zusätzlich Prüfsummen für die Reihen und Spalten.

Neben der Seriennummer des Druckers enthält der Identifikationscode bei diesen Modellen außerdem den Tag und die Uhrzeit des Ausdrucks.

Aufgrund ihrer Winzigkeit und des geringen Kontrastes zum Hintergrund sind die Punkte mit bloßem Auge und bei Beleuchtung mit weißem Licht praktisch nicht zu sehen. Bei starker Vergrößerung oder bei Beleuchtung mit blauem Licht, das die gelben Punkte schwarz erscheinen läßt, fallen ihre regelmäßigen Muster aber sofort ins Auge.



Dies ist ein Bild der Punktmatrix im Ausdruck eines Xerox DocuColor 12 bei zehnfacher Vergrößerung und Beleuchtung mit weißem Licht. Selbst bei dieser Vergrößerung ist es offenbar noch fast unmöglich, die Punkte auszumachen.


Diese Aufnahme zeigt die Punkte bei einer sechzigfachen Vergrößerung. Zwar sind sie nun deutlich zu sehen, aufgrund der Vergrößerung unter dem Mikroskop ist aber nicht mehr die ganze Matrix sichtbar.


Dieses Bild zeigt erneut eine zehnfache Vergrößerung des Ausdrucks, allerdings zusätzlich eine Beleuchtung mit blauem Licht, wodurch die Punkte deutlich sichtbar werden.


Hier wurden nun zur Verdeutlichung mit einem Zeichenprogramm gelbe Punkte auf den sichtbaren Punkten der vorangegangenen Aufnahme und Erklärungen für die einzelnen Gruppen eingefügt.

Die Punkte jeder Spalte ergeben also einen eigenen Wert, wobei die Funktion der letzten Spalte bisher nicht bekannt ist. Die Spalten 3, 4 und 9 scheinen nicht genutzt zu werden. Bemerkenswert ist hier sicherlich, daß neben der bloßen Seriennummer der Geräte auch die genaue Zeit des Ausdrucks festgehalten wird.

Die EFF hat ein Programm zur Verfügung gestellt, mit dem der Identifikationscode eines Xerox DocuColor automatisch ausgewertet werden kann.
Unter folgendem Link kann man den Code eingeben und selber auswerten http://www.freace.de/artikel/200510/191005a.html

Mittlerweile ist die Liste jener Farblaserdrucker, die nachweislich derartige Identifikationsmerkmale auf ihren Ausdrucken anbringen, deutlich angewachsen.

Gemäß den Erkenntnissen der EFF sind dies:

Einzig die hier folgenden Farblaserdrucker drucken bisherigen Informationen zufolge keine versteckten Informationsmerkmale aus:

HP Color LaserJet: 2250ln , 4500, 4500dn, 4500n, 4550, 4550n, 5M, 8500 , 8550 , 8550dn , 8550gn,
Minolta: siehe Konica/Minolta Oki/OkiDATA : C5150, C5150n, C5300, C7200 , C7350, C9300, , Samsung , CLP-510, CLP-500, CLP-550,


Die lange Liste der betroffenen Farblaserdrucker als auch die Tatsache, daß es sich bei den "anonymen" Geräten überwiegend um ältere Modelle handelt, zeigt überdeutlich, daß es sich hier nicht um Maßnahmen einzelner Hersteller handelt. Offenbar wurde seitens der Regierungen - bemerkenswert ist auch, daß es sich keineswegs nur um US-Unternehmen handelt - massiver Druck auf die Firmen ausgeübt.

Die Vermutung, daß Farblaserdrucker keineswegs die einzigen Geräte sind, die versteckt Informationen über ihre Benutzer weitergeben, scheint hier mehr als angebracht.

Quelle: http://www.freace.de/artikel/200510/191005a.html

Pizzabestellung im Jahr 2015

George Orwell hat es immer gewusst. Bald ist es so weit.

 

Pizzabestellung im Jahre 2015

Pizzamann: "Danke, dass Sie Pizza Hut angerufen haben. Kann ich Ihre ..."

Kunde: "Hi, ich möche etwas bestellen."

P: "Kann ich bitte erst Ihre NIDN haben?"

K: "Meine Nationale ID Nummer, ja, warten Sie, die ist 6102049998-45-54610."

P: "Vielen Dank, Herr Schwardt. Sie wohnen in der Rosenstraße 25 und Ihre Telefonnummer lautet 89 568 345. Ihre Firmennummer bei der Allianz ist 74 523 032 und Ihre Durchwahl ist -56. Von welchem Anschluss aus rufen Sie an?"

K: "Hä? Ich bin zu Hause. Wo haben Sie alle diese Informationen her?"

P: "Wir sind an das System angeschlossen."

K: (seufzt) "Oh, natürlich. Ich möchte zwei von Ihren Spezial-Pizzen mit besonders viel Fleisch bestellen."

P: "Ich glaube nicht, dass das gut für Sie ist."

K: "Wie bitte??!!"

P: "Laut Ihrer Krankenakte haben Sie einen zu hohen Blutdruck und extrem hohe Cholesterinwerte. Ihre Krankenkasse würde eine solche ungesunde Auswahl nicht gestatten."

K: "Verdammt! Was empfehlen Sie denn?"

P: "Sie könnten unsere Soja-Joghurt-Pizza mit ganz wenig Fett probieren. Sie wird Ihnen bestimmt schmecken."

K: "Wie kommen Sie darauf, dass ich das mögen könnte?"

P: "Nun, Sie haben letzte Woche das Buch 'Sojarezepte für Feinschmecker' aus der Bücherei ausgeliehen. Deswegen habe ich Ihnen diese Pizza empfohlen."

K: "Ok, ok. Geben Sie mir zwei davon in Familiengröße. Was kostet der Spaß?"

P: "Das sollte für Sie, Ihre Frau und Ihre vier Kinder reichen. Der Spaß, wie Sie es nennen, kostet 45 Euro."

K: "Ich gebe Ihnen meine Kreditkartennummer."

P: "Es tut mir leid, aber Sie werden bar zahlen müssen. Der Kreditrahmen Ihrer Karte ist bereits überzogen."

K: "Ich laufe runter zum Geldautomaten und hole Bargeld, bevor Ihr Fahrer hier ist."

P: "Das wird wohl auch nichts. Ihr Girokonto ist auch überzogen."

K: "Egal. Schicken Sie einfach die Pizza los. Ich werde das Geld da haben. Wie lange wird es dauern?"

P: "Wir hängen ein wenig hinterher. Es wird etwa 45 Minuten dauern. Wenn Sie es eilig haben, können Sie sie selbst abholen, wenn Sie das Geld besorgen, obwohl der Transport von Pizza auf
dem Motorrad immer etwas schwierig ist."

K: "Woher wissen Sie, dass ich Motorrad fahre?"

P: "Hier steht, dass Sie mit den Ratenzahlungen für Ihren Wagen im Rückstand sind und ihn zurückgeben mussten. Aber Ihre Harley ist bezahlt, also nehme ich an, dass Sie die benutzen."

K: "@#%/$@&?#!"

P: "Achten Sie lieber darauf, was Sie sagen. Sie haben sich bereits im Juli 2006 eine Verurteilung wegen Beamtenbeleidigung eingefangen."

K: (sprachlos)

P: "Möchten Sie noch etwas?"

K: "Nein, danke. Oh doch, bitte vergessen Sie nicht, die beiden kostenlosen Liter Cola einzupacken, die es laut Ihrer Werbung zu den Pizzen gibt."

P: "Es tut mir leid, aber die Ausschlussklausel unserer Werbung verbietet es uns, kostenlose Softdrinks an Diabetiker auszugeben."

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