September 2008 www.initiative.cc

Geheime Hintertüren
in Microsoft Programmen

Fast unverzichtbar scheint er, der Computer, mit dem wir inzwischen recht eng verbunden sind. Im Bereich der Unternehmen ginge ohne ihn überhaupt nichts mehr. Über die Abhängigkeit der Gesellschaft von diesen "Errungenschaften" könnte man seitenweise Vor- und Nachteile anführen. Doch eines ist unumstritten: Die Fa. Microsoft hat uns im Bereich Computer voll in der Hand. Alle paar Jahre kommt ein neues Betriebssystem und wir sind gezwungen, über kurz oder lang auf dieses umzusteigen, dazu passende neue Programme und auch gleich einen neuen PC zu kaufen. In Zeiten von Breitbandinternet sind wir dazu noch ständig "Online" mit dem Internet verbunden und damit erschreckend transparent und durchsichtig. Längst weiß keiner mehr welche Daten denn hier hin und her übertragen werden. So verwundert nachfolgender Artikel im Prinzip nicht wirklich.

Schlüssel zur Geheimtür

Regelmäßig veröffentlicht Microsoft Updates, mit denen angebliche Sicherheitslücken in den Programmen geschlossen werden sollen. Und je mehr dieser Updates man installiert hat, umso sicherer ist der jeweilige Rechner. Wer dennoch behauptet, Microsoft habe unmerklich geheime Hintertüren in seinen Programmen versteckt, der ist entweder ein Anhänger von Verschwörungstheorien oder aber ein Lügner. Seit wenigen Tagen aber hat sich Microsoft - wahrscheinlich versehentlich - selbst ein Bein gestellt, denn es gibt einen geheimen Schlüssel, der alle Türen öffnet....
Wer in den letzten Tagen aufmerksam die an der Westküste der Vereinigten Staaten erscheinende renommierte Zeitung "Seattle Times" gelesen hat, der glaubte auf den Technologie-Seiten den eigenen Augen nicht zu trauen. Auf einer Seite, die nüchtern technische Fortschritte beschreibt und Verschwörungstheoretikern eigentlich keinen Stoff für wirre Gedankengänge bietet, da fand man einen auf den ersten Blick alltäglichen Bericht über Hilfestellungen von Microsoft für Sicherheitsbehörden. "Microsoft device helps police pluck evidence from cyberscene of crime" lautete die Überschrift.

Nach diesen Angaben hat Microsoft an 2000 Sicherheitsbehörden in 15 Staaten der Welt einen USB-Stick verteilt, der über wahrlich teuflische Eigenschaften verfügt: Der USB-Stick kann jegliche Verschlüsselung auf fremden Rechnern überlisten, Passwörter können ausgelesen werden (ohne die Tastatur des Rechners auch nur zu berühren) und der USB-Stick findet jede auch noch so versteckte und gesicherte Datei auf einem Rechner. Neben den amerikanischen Mitarbeitern der Sicherheitsbehörden haben auch polnische, neuseeländische und philippinische Sicherheitsbehörden den Microsoft-Stick bekommen - und natürlich auch das deutsche Bundeskriminalamt.

Der Stick heißt bei Microsoft "Computer Online Forensic Evidence Extractor" (COFEE") und wurde schon im Juni 2007 verteilt. Weil die damit beschenkten ausländischen Sicherheitsbehörden offenkundig äußerst zufrieden waren, gibt es in diesen Tagen ein Treffen am Microsoft-Sitz in Redmont, bei dem die Beschenkten zusammen kommen und ihre Erfahrungen austauschen dürfen. Vielleicht gibt es ja wieder ein Geschenk, mit dem man die Hintertüren der Microsoft-Produkte ganz schnell öffnen kann? Und vielleicht werden wir in etwa einem Jahr in der "Seattle Times" dann wieder etwas darüber lesen können.

Nun wissen wir also, dass es offenkundig Hintertüren an Microsoft-Produkten gibt. Diese Hintertüren und die USB-Sticks, mit denen man sie öffnet, dienen natürlich ausschließlich der Bekämpfung von "cyber-crime". Da bliebt nur eine Frage unbeantwortet: Was passiert eigentlich, wenn ein Wirtschaftsspion einen solchen in immerhin 15 Ländern von Microsoft verteilten USB-Stick als Türöffner in die Hände bekommt? Was machen all jene Unternehmen, die für viel Geld und mit großem Engagement ihre Daten gegen unbefugtes Ausspähen gesichert haben, wenn in 15 Ländern Menschen mit einem Mini-Tool ausgestattet sind, das ihnen zumindest bei Microsoft-Produkten jede Türe öffnet? Immerhin sollen ja auch die Chinesen solche USB-Sticks haben...

Quelle:
www.das-gibts-doch-nicht.info
http://info.kopp-verlag.de/

Lizenzvereinbarungen zu Windows Vista

Das ein weltweit genutztes Betriebssystem von Microsoft in Zeiten der Überwachung ein "gefundenes Fressen" für allerlei Spionage und Überwachungstätigkeiten ist, sollte jedem klar sein. Wer beim neuen Betriebssystem von Microsoft 'Vista' die Lizenzvereinbarungen abklickt und damit auch rechtswirksam akzeptiert, sollte doch etwas vorsichtig sein.

Hier ein paar Auszüge aus dieser Lizenzvereinbarung:
"Der Benutzer stimmt zu, daß sich Vista regelmäßig mit Microsoft verbindet, ohne im Einzelfall den Benutzer auch nur davon zu unterrichten, und Informationen über den PC und die installierte Software übermitteln. "(EULA=Endbenutzer-Lizenzvertrag, Punkt 7)

"Bei Vista soll der Benutzer nicht mehr nur auf Updates verzichten, falls die "Überprüfung" fehlschlägt. Microsoft behält sich vielmehr vor, das Betriebssystem bis hin zu Unbenutzbarkeit zu deaktivieren, wenn der Prozess scheitert "(EULA, Punkt 5).

"Mit der Benutzung von Windows Vista stimmt man zu, dass Microsoft via "Windows Defender" ohne jede Nachfrage "potenziell unerwünschte Software" vom Rechner entfernt, auch wenn dadurch andere Software auf dem Computer nicht mehr funktioniert oder deren Lizenzbestimmungen verletzt werden." - Das kann durchaus auch Software betreffen, die vom Benutzer gar nicht unerwünscht ist, räumt Microsoft unumwunden ein.(vgl.www.linux-user.de)

Die Tageszeitung Washington Post berichtet, Microsoft habe erstmals bestätigt, dass es bei der Softwareentwicklung mit dem US-Geheimdienst kooperiert habe. Microsoft habe auch mit anderen, nationalen wie internationalen Behörden und Organisationen einschließlich der NATO kooperiert, wird ein Microsoft-Mitarbeiter zitiert.

Mehr dazu:
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/83436&
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2007/01/08/AR2007010801352.html


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