März 2003
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USA - IRAK

Über dieses Thema gäbe es endlos viel zu berichten. Wie in jedem Krieg geht es auch hier um Macht, Geld und Öl. Die 500 ausgesuchten und in die Armee "eingebetteten" Journalisten und die ganze Propagandamaschinerie der USA wollen uns einen Krieg der Befreiung verkaufen. Die meisten Massenmedien übernehmen dies. Auch der ORF betitelt seine Sendngen mit "Krieg gegen Saddam".
Gewalt mit Gewalt bekämpfen bringt keine Erfolge, den wer Gewalt säht wird Gewalt ernten (siehe Israel). Der nächste Terror ist damit schon vorausprogrammiert.

1) Schweigeminute !




Falls Dir die schrecklichen Ereignisse am 11. September immer noch zu schaffen machen, nimm dir 2 Minuten Zeit um den 3.000 zivilen Opfern von New York, Washington und Pennsylvania zu gedenken...
Wo Du gerade so schön dabei bist, kannst Du auch gleich noch 13 Schweigeminuten für die 130.000 irakischen Zivilisten einlegen, die 1991 unter dem Kommando von Präsident George Bush Sr. umkamen. Dann kannst Du daran denken, wie die Amerikaner danach in den Strassen gesungen und getanzt, gefeiert und geklatscht haben. Jetzt ist es an der Zeit weitere 20 Schweigeminuten für die 200.000 iranischen Zivilisten einzulegen, die in den 80ern von Irakern mit US-gesponsorten Waffen und Geld geopfert wurden, bevor Amerika die Richtung wechselte und seine irakischen Freunde zum Feind erkor.
Du solltest Dir noch weitere 15 Minuten nehmen, um den Russen und 150.000 Afghanen zu gedenken, die von den Taliban getötet worden, die ihre edle Ausbildung und Unterstützung von der CIA bekamen. Dann wären da noch 10 Schweigeminuten für die 100.000 zivilen Opfer der amerikanischen Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki im zweiten Weltkrieg.

Du hast jetzt eine Stunde lang geschwiegen. 2 Minuten für die getöteten Amerikaner in New York, Washington und Pennsylvania und 58 Minuten für deren Opfer auf der ganzen Welt. Falls Dir die Relationen immer noch nicht bewusst sind, kannst Du die Opfer des Vietnam-Krieges draufschlagen. Oder für das Massaker in Panama 1989, bei dem amerikanische Truppen arme, unschuldige Dörfler angriffen um 20.000 Obdachlose und tausende Tote zu hinterlassen. Oder für die Millionen von Kindern, die an der Unterversorgung durch das US-Embargo gegen den Irak und Kuba starben. Oder für die Hunderttausenden, die bei US-finanzierten Bürgerkriegen (Chile, Argentinien, Uruguay, Bolivien, Guatemala, El Salvador - um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen) ums Leben kamen.
Und jetzt können wir noch mal über Terrorismus reden..
(Quelle: Internetseite von Frank Rennicke)


2) 30 Tage Bomben provozieren 30 Jahre Krieg !




Aus einem Interview mit Jürgen Todenhöfer mit Spiegel Online

... Mit Hilfe von PR-Strategen versucht die US-Regierung, ihre Bürger, die arabische Welt und westliche Journalisten für ihren zweiten Golfkrieg zu begeistern. Die Palette der Maßnahmen reicht von organisierten Truppenbesuchen bis zu gezielter Desinformation.

... Eigentlich müßten gerade die Amerikaner besonders gut verstehen, warum Deutschland sich unmöglich an einem Krieg gegen den Irak beteiligen kann. Eine derartige Militäraktion wäre nach geltendem Völkerrecht ein Angriffskrieg, denn (im Unterschied zum Angriff auf Kuwait 1990 und den Iran 1980) Saddam Hussein ist heute weder irgendwo einmarschiert, noch hat er irgendwelche Anstalten dazu gemacht oder mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen gedroht. Der Vorsatz des "Regimewechsels" in einem Staat, den man zum "Schurkenstaat" erklärt hat, oder die Furcht, eines Tages von ihm bedroht zu werden, ist kein völkerrechtlich zulässiger Kriegsgrund.

... Erneut haben sich hochrangige frühere US-Militärs öffentlich gegen die amerikanischen Kriegspläne im Irak gewandt. Der frühere Kommandeur des Golfkriegs, Gen. Norman Schwarzkopf, warf Verteidigungsminister Rumsfeld vor, die Ratschläge der erfahrenen Militärplaner im Pentagon völlig zu ignorieren; der frühere Kommandeur des Zentralkommandos Gen. Zinni kritisierte, die Regierung Bush präsentiere ständig neue Vorwände für einen Irakkrieg.
Schwarzkopf, der 1991 die amerikanischen Streitkräfte im Golfkrieg kommandierte, ist skeptisch gegenüber einer Invasion des Irak, und hat Verteidigungsminister Rumsfeld namentlich kritisiert. "Ich glaube, es ist sehr wichtig, daß wir abwarten und sehen, was die Inspektoren finden - und hoffentlich kommen sie zu einem schlüssigen Ergebnis", sagte Schwarzkopf in einem ganzseitigen Interview, das am 28. Januar auf der Frontseite des "Stil"-Teils der Washington Post erschien.

.... Bush braucht dringend einen vorzeigbaren Erfolg. Das erklärte Ziel seiner Terrorbekämpfung in Afghanistan hat er verfehlt. Dort sind über 6000 Zivilisten durch amerikanische Bomben getötet worden. Aber Osama Bin Laden ist der größten Armee der Welt auf dem Rücken eines Esels entkommen. Dazu kommen geopolitische und wirtschaftliche Interessen. Außerdem ist der Irak ein leichtes Ziel. Mit Nordkorea wird verhandelt, obwohl wir dort bereits wissen, dass ein Diktator Massenvernichtungswaffen besitzt, viel gefährlichere, als der Irak jemals hatte. Warum wird mit dem viel schwächeren Irak nicht verhandelt? Pakistan und Indien besitzen Atomwaffen, in Saudi Arabien finden Terroristen Unterstützung und Unterschlupf. Aber das sind "Verbündete" der USA.

.... Ich bin für Härte bei der Terrorbekämpfung. Aber mit Krieg jagt man keine Terroristen, das ist ein dummer Gedanke. Im Gegenteil: 30 Tage Bomben auf den Irak provozieren 30 Jahre weiteren Terrorismus. Am stärksten profitiert von einem Irak-Krieg nicht George Bush, sondern Bin Laden.

.... Ach, jener Donald Rumsfeld, der 1983 zu Saddam Hussein gereist ist, um ihm die Unterstützung der USA im Krieg gegen den Iran anzudienen? Jener Rumsfeld, der Hussein die Waffen in die Hand gab, mit der er das eigene Volk ermordete ! .....

 

3) Gedanken zum Irak Krieg !



Auszüge aus Gedanken von Uri Avnery
(Er war Abgeordneter der Knesseth, friedenspolitischer Berater verschiedener Regierungspolitiker (u. a. auch von Bruno Kreisky). Heute ist er prominenter Aktivist der israelischen Friedensbewegung, Publizist und Journalist in Tel Aviv )

# Deutschland. Deutschland ist gegen den Krieg. Gegen jeden Krieg. In keinem andern Land war der Ausbruch gegen den Krieg so authentisch, kam dieses Gefühl aus dem Innersten der Volksseele. Und wer ist wütend darüber ? Israel, das Land der Holocaustüberlebenden. Wie können sie es nur wagen, diese verdammten Deutschen, gegen diesen Krieg zu sein? Eine traurige Ironie der Geschichte: alle deutschen Fernsehstationen zeigen Bürger, Intellektuelle und gewöhnliches Volk, die für den Frieden beten - alle israelischen Fernsehschirme zeigen Generäle i.R., die fröhlich und mit großem Behagen darüber diskutieren, wie man riesige Bomben und andere Instrumente des Todes anwendet.

# Machtrausch. Dies ist der erste Krieg im 21. Jahrhundert, und dies verheißt nichts Gutes. Dieses Jahrhundert hat von seinem Vorgänger eine Welt übernommen, die eine einzige Supermacht in sich trägt. Amerika hat keine Konkurrenten, keine mögliche Vereinigung anderer Militärkräfte, die sich mit ihm messen könnte. Es kann buchstäblich tun, was sie will, und genau dies tut es jetzt offen und brutal. Als Amerika seinen billigen und leichten Sieg in Afghanistan gewann, und zwar mit Hilfe von "intelligenten" (smart) Bomben und Koffer, voll mit Bargeld, anwendete, war klar, dass es sich selbst nicht mehr bremsen konnte. Eine so große Maschine wie diese will weiterkämpfen und sucht nach einem Feind. Jetzt ist es der Irak. Wer wird der nächste sein? Der Iran? Nord-Korea? Genau das geschah dem Römischen Reich. Das geschah Napoleon und Hitler. Machtrausch kennt keine Grenzen. Doch keiner von den eben genannten war in der Situation der Vereinigten Staaten von heute: allein in der Welt, ohne Feinde, die ihnen Paroli bieten könnten. .......

Weitere Artikel zu diesem Thema auf unserer Homepage

USA - der selbsternannte Weltpolizist ?
Warum sind die USA Ziel von Terrorangriffen ?
Saddam Hussein - Ein Zögling Amerikas !


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März 2003

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